Anne Rabe “So habe ich mir das vorgestellt. Der Holocaust und der Krieg, das war irgendwas in Polen und in Berlin. Stalingrad, das war in Russland und sehr weit weg.” So empfindet es Stine, die 1986 in der DDR geboren wurde, und in der Gegenwart nach Antworten in ihrer Familiengeschichte sucht. Welche Rollen hatten -damals-„– Die Möglichkeit von Glück –“ weiterlesen
Kategorie-Archive: Buchpreis
– Vatermal –
Necati Öziri “Du musst wissen, Metin, für mich hatten Väter immer etwas Angsteinflößendes. Wenn ich mir vorstelle, wie es gewesen wäre, bei dir aufzuwachsen, was du etwa davon gehalten hättest, dass ich entschied, Literatur zu studieren, dann steigt dieselbe Angst in mir hoch. Allerdings wird sie inzwischen schnell wieder eingeholt von der Erleichterung, dass ich„– Vatermal –“ weiterlesen
– Unser Deutschlandmärchen –
Dinçer Güçyeter “Wenn du auf diesem Planeten nur ein Baum ohne Wurzeln bist, wie weit kannst du deine Äste strecken?” Für -Unser Deutschlandmärchen- wurde Dinçer Güçyeter mit dem Preis der Leipziger Buchmesse 2023 ausgezeichnet. Sein Roman ist nicht einfach irgendeine Geschichte über Gastarbeiterfamilien. Es ist seine Familiengeschichte, die Erfahrungen und Leben vieler Frauen, deren Träume„– Unser Deutschlandmärchen –“ weiterlesen
– Vor aller Augen –
Martina Clavadetscher Wir beobachten sie wie sie uns beobachten. Stumm blicken sie -Vor aller Augen- aus ihren Rahmen auf uns während wir darüber diskutieren, was der Künstler uns mit dem Werk sagen, was er ausdrücken wollte. Die Schweizer Buchpreisträgerin Martina Clavadetscher (Die Erfindung des Ungehorsams) hat sich mit ihnen ausgetauscht, hat ihre Geschichten aufgeschrieben, hat„– Vor aller Augen –“ weiterlesen
– Ein simpler Eingriff –
Yael Inokai Auf der Station von Krankenschwester Meret werden neue und experimentive neurologische Eingriffe angewandt, um fast ausschließlich Frauen von ihren psychischen “Störungen” wie Wut zu befreien. Merets Aufgabe hierbei ist es, die Patientinnen zu betreuen. Der behandelnde Arzt ruft sie ab und zu in sein Büro um sich mit ihr zu unterhalten. Er sorgt„– Ein simpler Eingriff –“ weiterlesen
– Lügen über meine Mutter –
Daniela Dröscher “Die wenigsten Mädchen wollen so aussehen wie ihre Mutter. Das ist eine verständliche Abgrenzung. In meinem Fall steckt eine kompliziertere Distanznahme dahinter. Früh hat sich in meinen kindlichen Blick der Blick meines Vaters miteingeschrieben.” Dieser Blick des Vaters ist der eines schwachen, unsicheren Mannes, der die Schuld der eigenen Verfehlungen und beruflichen Misserfolge„– Lügen über meine Mutter –“ weiterlesen