Alex Schulman

Ein autofiktionaler Roman über vererbte Wut, die sich über Generationen hinweg durch die Familie frisst und alles vergiftet.
Familienvater Alex erkennt während seiner Therapie, dass die Wurzel seiner Wut in der Vergangenheit liegt. Als er sich mit den Büchern und Schriften seines Schriftsteller-Großvaters Sven Stolpe auseinandersetzt, wird ihm klar das hier der Ursprung seiner Probleme liegen muss.
Alex Schulman verwendet Ereignisse, die auf wahrer Begebenheit beruhen um eine Geschichte über Traumata und ihre Auswirkungen auf unser Umfeld zu kreieren. Für mich kam die Auseinandersetzung zu kurz. Auch wenn der Protagonist herausgefunden haben will, woher seine Probleme stammen, hat er für mich keinerlei Entwicklung gemacht. Was hat ihm die Einsicht gebracht? Wie nutzt er das Wissen um diese Geschehnisse um seine Wut unter Kontrolle zu bringen oder aufzulösen?
Hier fehlt definitiv ein befriedigender Abschluss.
Es ist ein solider Roman, der sprachlich und relativ spannend unterhalten kann, doch hat mich „Die Überlebenden“ weitaus besser mitgerissen.
Übersetzung: Hanna Granz
Lesexemplar zur Verfügung gestellt durch @vorablesen
Liebe Paulina, ich denke da ein wenig anders über den Roman. Die eigenen Befindlichkeiten von Schulman sind zwar der Aufhänger für die Recherche, aber nicht das eigentlich Thema für den Roman. Das eigentliche Thema ist die Dreiecksbeziehung, die ja tatsächlich nur kurz real war, aber bis in die weite Zukunft hinein wirkte. Die Entwicklung Schulmans selbst steht auf einem anderen Blatt und hat hier nicht wirklich etwas zu suchen. Die Ergebnisse der Recherche sind ein Anfang, eine Wiederaufnahme der eigenen Therapie und insofern ist für mich zumindest der sinnvolle Abschluss gegeben.
Die Konzeption des Romans ist im Verlgeich zu „Die Überlebenden“ natürlich sehr viel einfacher – paralell laufende Erzählstränge, die naütrlich in der Zeit unterschiedlich angesetzte sind gebenüber den Rückgriffen und Verschränkungen auch noch chronologisch rückwärts erzählt bei den Überlebenden …
Da bin ich ganz bei Dir.
LG,
Bri
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