– Ursprung –

Eva Tind

Es beginnt damit, dass Sui sagt: Ich ziehe aus.
Ein Satz, der Kai völlig aus der Bahn wirft, da seine 18 jährige Tochter für ihn das Wichtigste in der Welt ist.

Mit Mitte Zwanzig hat er einen One-Night-Stand mit der deutlich älteren Künstlerin Miriam.
Die gemeinsame Nacht bleibt nicht folgenlos und Miriam stellt bald darauf fest, dass sie mit einundfünfzig Jahren schwanger geworden ist. Da sie sich ausschließlich ihrer Kunst hingeben will und keinesfalls im Sinn hat eine Mutter zu werden, überlegt sie zunächst abzutreiben. Doch ein seltsames, unerklärliches Pflichtgefühl lässt sie zu dem Entschluss kommen Kai aufzusuchen und ihm das Kind zu überlassen. Dieser überlegt nicht lang, übernimmt das Sorgerecht und sieht als alleinerziehender Vater seiner Tochter beim Heranwachsen zu.

Mit dem Auszug Suis, verfällt Kai zunächst in Depressionen. Er beschließt die Arbeit in seinem Architekturbüro hinter sich zu lassen und an einem Yoga-Retreat in Indien teilzunehmen. Hier findet er neue Kraft und bietet der Gemeinschaft sein spezielles Talent des Handauflegens an.
Sui bricht ebenso aus ihrem Alltag aus, nachdem sie sich von ihrem egomanen Freund getrennt hat. Sie verlässt Kopenhagen um ihre Mutter Miriam aufzusuchen und Antworten auf die Fragen ihres Lebens zu erhalten. Miriam hat sich über die Jahre kaum geändert. Sie spürt zwar nach wie vor eine Art Verantwortung für das nun erwachsene Kind welches sie einst gebar, doch besteht sie weiterhin darauf, nicht als -Mama- angesprochen zu werden und zeigt auch sonst keine Zeichen des sich Annäherns.
Sui beschließt weiterzuziehen und die Suche nach sich selbst mit der Suche nach den koreanischen Wurzeln ihres Vaters Kai auf der Insel Marado zu verbinden.
Dort angelangt beginnt sie bei ihrer Großmutter, einer Perlentaucherin, Fuß zu fassen und sich dem Schreiben zu öffnen.

Vorneweg – ich höre schon die Kritiker:innen, dass die Handlung an manchen Stellen ein wenig zu kitschig ist, aber wisst ihr was? Es ist mir egal.
Drückt hier mal ein Auge zu, denn dieses Buch ist so voller Wärme, Witz und außergewöhnlichen Figuren, dass ich kaum genug Worte finde, um meine Gedanken und Gefühle zu beschreiben.

Eva Tind schreibt in wundervollen Bildern und bezaubert durch schlichte, elegante Dialoge über die Suche zu sich selbst, über sich angenommen fühlen und über Selbstverwirklichung. Manches finden wir selbst in uns und manches können nur andere in uns entdecken.
Meine Hochachtung an Ursel Allenstein, deren Übersetzung einfach kongenial ist. Selten liest man so klare, kluge Gedanken in so fließenden poetischen Sätzen.
Ich liebe alles an diesem Roman!

Vielen Dank für das tolle Gespräch auf der Buchmesse @mareverlag
[unbezahlt/ Leseexemplar]

Veröffentlicht von booksandtwins

Books/ Twinmom/ Reader/ Writer There's just parts of me that you can't have. No-one can.

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