Mohamed Mbougar Sarr

“Wie haben wir uns gefunden, dieses Buch und ich? Durch Zufall, wie immer.”
-Die geheimste Erinnerung der Menschen- scheint für Buchmenschen gemacht. Nie ging es mehr um Literatur und ihre Macht uns in ihren Bann zu ziehen, unser Innerstes zu erreichen und ihre Eigenart uns vor so manches Rätsel zu stellen.
Während der junge Senegalese Diégane Latyr Faye in Paris für sein Studium arbeitet, spürt er immer mehr den Drang als Schriftsteller ein großes Werk zu schreiben. Als Diégane Bekanntschaft mit der geheimnisvollen Autorin Sida D. macht, verändert sich alles.
Sie gibt ihm “Das Labyrinth des Unmenschlichen” von T.C. Elimane zu lesen. Elimane wurde seinerzeit als “Schwarzer Rimbaud” bezeichnet, während zeitgleich Rassismus seinen Alltag beherrscht, der zu guter letzt in Plagiatsvorwürfen mündet. Schließlich ist es praktisch ausgeschlossen, dass ein Schwarzer zu solch literarischer Brillanz fähig ist…
Schnell verschwand das Buch aus dem öffentlichen Bewusstsein und auch aus den Regalen. Der Autor scheint mit seinem Werk entschwunden zu sein.
Diégane macht es sich zur Aufgabe T.C. Elimane zu finden, erhofft er sich doch Antworten auf die Frage ob es das eine große Buch gibt, welches alles beinhaltet.
“Große Werke laugen einen immer aus, und das sollen sie auch. Sie nehmen das Überflüssige von uns. Ihre Lektüre macht einen stehts bedürftig. Man ist bereichert, aber bereichert durch Subtraktion.”
Ein unglaublich großartiges, tiefgreifendes Buch! Diese Lektüre hat mich so sehr gefesselt, mich lesen lassen bis mir die Puste ausging, hat mich in Lesepausen beschäftigt…Sätze, Wörter, Botschaften haben mich geflutet. Ein ganz großer Wurf ist hier Mohamed Mbougar Sarr gelungen – kein Wunder, dass er hierfür den Prix Goncourt erhalten hat.