Sharon Dodua Otoo

Eine schnelle Novelle über das Leben einer Schwarzen Frau, die einen weißen Deutschen geheiratet hat.
Sie leben in Berlin, bekommen die Zwillinge Beth und Ash und irgendwann eröffnet Till ihr, er verlässt sie für eine andere Frau.
Man folgt 10 Kapiteln einer Protagonistin, die es nicht gerade leicht hat. Zu ihren Eheproblemen kommt noch der alltägliche Rassismus hinzu.
„Berlin ist ein Ort, wo alles geht und du anziehen kannst, was auch immer du willst, aber wenn du eine Schwarze Frau in der U-Bahn bist, sei darauf vorbereitet, sehr sehr langsam von oben bis unten gemustert zu werden. Ich kann dir nicht sagen, wie oft ich vor Schreck an mir herabgeschaut habe in solchen Momenten, um zu prüfen, ob meine Jeans offen waren, oder ob mein Kleid in meiner Unterhose eingeklemmt war. Weiße Menschen sehen mich manchmal so an, als wäre ich ihre eigene private Völkerschau. Zurückstarren hilft nicht. Es zählt als Teil der Unterhaltung. Wo sonst kann ein Tourist dich dazu bringe, dich zu fühlen, als wärst du — die Einwohnerin — im Grunde genommen diejenige, die nicht hierher gehört?“
Geistreich, witzig und lässig.