Irene Diwiak

Die #no20 in der #diogenesbacklistlesen Gruppe ist „Liebwies“ von Irene Diwiak.
Das Besondere an dieser Leserunde ist, dass die Autorin mit einsteigt, sich an den Diskussionen beteiligt und für den Abschluss ist auch noch eine Video-Konferenz geplant. Ich freue mich sehr!
Die Geschichte beginnt in Liebwies, einem so winzigen Dorf, dass es auf der Landkarte praktisch nicht existiert.
Dort wird Gisela (Liebwies) von dem renommierten Musikexperten Wagenrad „entdeckt“ und soll nun in Wien zum Star aufgebaut werden. Der Haken: Gisela ist zwar betörend schön, allerdings ganz und gar talentlos was das Singen betrifft.
Nachdem Christoph Wagenrad endlich feststellt, dass Gisela völlig ungeeignet ist, versucht er sie dennoch zu fördern.
Gisela entwickelt sich immer mehr zur selbstverliebten Sängerin.
Derweil in Wien: Schriftsteller August Gussendorff, der sich selbst in den höchsten Tönen lobt und von seiner eigenen Brillanz als Opernkomponist überzeugt ist, heiratet die unscheinbare, doch überaus talentierte Komponistin Ida. Als fabelhafter Ehemann kann er das natürlich nicht dulden und verbietet ihr weiterzumachen. Ida komponiert dennoch heimlich weiter.
Nun kommen Gisela und Gussendorff zusammen. Er soll eine Oper schreiben, um ihr zu Weltruhm zu verhelfen. Nachdem er selbst nicht einmal ansatzweise etwas von Wert zu Papier bringt, bedient er sich selbstverständlich an den Kompositionen seiner Frau.
Mir gefällt dieses bissige, unterhaltsame Debüt sehr. Irene Diwiaks Roman strotzt nur so von Spott, falschem Glanz und ist Satire durch und durch. Die Kritik am Kulturbetrieb ist herrlich spitzfindig und klug.
Viele Wendungen und überzeichnete Figuren haben das Buch für mich zu einem stimmigen Leseerlebnis gemacht.
Unterhaltsam, spannend und klug.