– Sempre Susan –

Sigrid Nunez

„Es ist schwieriger für eine Frau“, gestand sie ein. Das hieß: ernsthaft zu sein, sich selbst ernst zu nehmen, andere dazu zu bringen, dich ernst zu nehmen. Sie war schon als Kind energisch aufgetreten. Sollte ihr das Geschlecht in die Quere kommen? Nie und nimmer! Aber die meisten Frauen waren zu ängstlich. Die meisten Frauen hatten Angst, sich zu behaupten, Angst, zu schlau, zu ehrgeizig, zu selbstsicher zu wirken. Sie hatten Angst davor, nicht damenhaft zu erscheinen. Sie wollten nicht als hart oder kalt oder egoistisch oder arrogant gesehen werden.Sie hatten Angst, maskulin zu wirken. Regel Nummer eins war, das alles zu überwinden.

Wer sich viel mit Literatur, jegliche Form des Schreibens und politisches Engagement beschäftigt, wird irgendwann auch auf Susan Sontag stoßen.

Bekannt für ihre Essays, Kolumnen und scharfen Kritiken an der amerikanischen Politik unter Bush jr., ist sie seither allgemein als große Intellektuelle bekannt und als DIE femmes de lettres Amerikas.

In Sempre Susan beschreibt die Autorin Sigrid Nunez persönliche Einblicke aus dem Leben Sontags. Nunez verbrachte Zeit mit dieser Ikone, arbeitete für sie und war sogar mit Susan Sontags Sohn liiert. Gerade deswegen beschreibt sie die Erinnerungen auf eine sanfte und sehr nachdenkliche Art und Weise.

Sie berichtet von Sontags schwieriger Beziehung zu ihrer Mutter, ihren Erziehungsmethoden bei Sohn David und welch unstetes Leben sie geführt hat. Stillstand war für Susan Sontag etwas beängstigendes.

Elegant, schillernd und intim. 

Veröffentlicht von booksandtwins

Books/ Twinmom/ Reader/ Writer There's just parts of me that you can't have. No-one can.

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