Nava Ebrahimi

Sina ist Produktdesigner, Ehemann und Vater. Sein Leben ist zufriedenstellend, aber seit einer ganzen Weile ziemlich festgefahren, die Beziehung zu Frau und Tochter hat er aus den Augen verloren.
Da erscheint eines Tages „Ali Najjar“ und wird der neue Chef in seiner Firma. Er rüttelt alle auf, entlässt einen Teil der Mitarbeiter und geizt nicht wenn es darum geht seine Geschichte des armen Flüchtlings, der furchtlos die Karriereleiter erklomm, zum Besten zu geben:
Als Kindersoldat im Iran-Irak-Krieg hatte er genug gesehen und flüchtete mit 14 Jahren nach Deutschland.
„Ich habe nichts zu verlieren, und wenn man nichts zu verlieren hat, kann man alles erreichen.“
Ali erhält unerwartet die Nachricht eines Unbekannten, der ihn über den Tod seiner Mutter informiert und um ein Treffen in Dubai bittet – er hat einen Brief, den er persönlich überreichen will.
So kommt es, dass Ali begleitet von Sina, der Halbiraner ist, als Mittelsmann in den mittleren Osten fliegt.
Dieser Roman ist wirklich wirklich gut. Nava Ebrahimi erschafft zwei komplexe Figuren, die sich mit Identität, Schuld und Verantwortung für das eigene sowie das Leben anderer auseinandersetzen müssen.
Sprachlich auf den Punkt, klug und tiefgründig. Großartig erzählt mit einem bewegenden, intensiven Ende welches lange nachhallt.