Martyna Bunda

Dieses Buch habe ich von Anfang bis Ende genossen!
Die Geschichte ist in einem kaschubischen Dorf verortet.
Dort lebt Rozela mit ihren drei Töchtern Gerta, Truda und Ilda.
Diese vier starken, klugen Frauen führen ein selbstständiges, unabhängiges Leben in ihrem Haus in Dziewcza Góra.
So meistern sie die Entbehrungen des Krieges, politische Probleme wie den Kommunismus, der noch sehr lange bestehen soll und den oft schwierigen Alltag mit ihren Ehemännern oder Kindern. Immer wieder trennen sie sich räumlich, finden aber auch oft wieder im Elternhaus zusammen.
Ich feiere dieses Buch sehr stark. Nicht nur, weil meine polnischen Wurzeln durchschlagen, ich vor meinem geistigen Auge die Orte auf der Landkarte sehen konnte und die Namen der Protagonisten oder die Städte aussprechen kann. (In einigen habe ich selbst Verwandtschaft)
Vielmehr auch wegen der leidenschaftlichen Beschreibungen dieser stolzen, charakterstarken Frauen, die mich sehr an meine Mutter und Großmutter erinnern, sich nicht unterkriegen lassen und ihr Leben in die Hand nehmen.
Den Ton, den Martyna Bunda in ihrem Roman anschlägt, kenne ich von meiner Familie sehr gut. Das Beste aus dem Leben zu machen, sich von Krisen nicht unterkriegen zu lassen und auch in den schwierigen Zeiten das Gute nicht zu übersehen.
Führe Dein Leben mit einem Partner, aber lass es ihn nicht übernehmen.
Meine Mutter verwendete immer ein Sprichwort: „Der Mann ist der Kopf; die Frau ist der Hals; die den Kopf dreht wie es ihr passt.“
Ein kluges, manchmal trauriges und starkes Debüt!