– Die Stille –

Don DeLillo

DeLillos „Die Stille“ ist ein Kammerspiel par excellence und wird vermutlich irgendwann auf die Theaterbühne gebracht werden.

Der Roman spielt im Jahr 2020. Es ist Super Bowl, Diane und Max haben Freunde eingeladen die Übertragung gemeinsam anzusehen, da passiert die Katastrophe.

Plötzlich fällt der Strom aus, der TV-Bildschirm ist schwarz, Netzwerke, Heizungen, Kühlschränke, Licht….alles außer Funktion.

Wer hinter dem Blackout steckt weiß niemand genau. Über einen (Cyber-) Angriff der Chinesen oder anderer Mächte wird spekuliert.

Tessa und Jim verspäten sich, da ihr Flugzeug auf dem Rückflug von Paris eine Bruchlandung hingelegt hat. Dieser steht offenbar auch mit der Katastrophe in Zusammenhang. Beide machen sich auf den Weg zu ihren Gastgebern, nachdem Jims Platzwunde am Kopf im Krankenhaus versorgt wurde.

Als sie in dem Appartement eintreffen, funktioniert überhaupt nichts mehr.

In dieser Stille beginnen die fünf Figuren über alles mögliche zu sprechen. Max über das Spiel, welches er gar nicht sieht. Martin schwadroniert über Einstein, Kryptowährung und allem möglichen Online-Kram, Tessa über ihre Vorliebe zu Notizbüchern, die sie immer bei sich trägt und permanent Gedanken festhält.

Don DeLillo schreibt über die Abhängigkeit von Technologie und was übrig bleibt, wenn diese nicht verfügbar ist. Der Ausschnitt einer Szene wie Menschen reagieren, wenn sie nicht mehr in den TV oder auf das Smartphone starren können.

Die Stille spürt man regelrecht in der reduzierten, prosaischen Sprache. Beklemmende Stimmung. Es lädt zum philosophieren ein und hallt nach.

Es war ein interessantes Buch, aber es hat mich nicht richtig abgeholt. Die Protagonisten haben kein wirkliches Gefühl ausgelöst, da sie mehr vor sich hin, als miteinander geredet haben. 

Klar, knapp und verstörend.

Veröffentlicht von booksandtwins

Books/ Twinmom/ Reader/ Writer There's just parts of me that you can't have. No-one can.

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