– Große Gefallen –

Lillian Fishman

Eve lebt mit ihrer Partnerin Romi in einer festen Beziehung. Eines Tages lädt sie anonym Nacktfotos von sich hoch um sich auszuleben. Eine der ersten Reaktionen darauf ist die eingehende Nachricht von Olivia. Sie möchte sich gerne treffen.

Olivia, jung und schüchtern mit wunderschönen Locken, möchte Eve gerne ihren Freund vorstellen. Nach anfänglichem Zögern willigt diese ein.

Nathan scheint auf den ersten Blick perfekt zu sein. Das er sowohl Olivias Freund als auch Vorgesetzter ist, stößt Eve etwas sauer auf, doch verfliegen die kritischen Gedanken recht schnell, als sie sich getrieben von Begehren und Lust in eine Dreiecksbeziehung ziehen lässt. Immer wieder hält Olivia sie auf Distanz während Nathan fast schon ganz beiläufig die Zügel in der Konstellation hält.

-Große Gefallen- von Lillian Fishman hat mich allein des Covers wegen schon angezogen. Den Rest hat der Klappentext erledigt, da mich die Story über eine queere Protagonistin in einer Beziehung mit einem heterosexuellen Pärchen sehr interessiert hat. Anfangs hat mich das Buch auch ziemlich in seinen Bann gezogen. Die Sprache fand ich prickelnd und stark. Dinge, Handlungen und Gedanken werden schonungslos ausgedrückt und beim Namen genannt.

Leider ging die anfängliche Spannung ab ungefähr der Mitte des Buches über in eine monotone Aneinanderreihung   von Analysen und Diskussionen von Eve mit anderen Charakteren. Sie schafft es aber ein ums andere Mal nicht aus den ständigen Überlegungen in ein aktives Einsehen zu gelangen oder Antworten auf Fragen zu verlangen.

Ebenso war ich leicht genervt von dem ewigen Thema der jungen Frau, die sich von der Familie — hier der Vater — völlig unverstanden und unter Druck gesetzt fühlt, da er möchte, dass sie einem guten Job nachgeht und etwas aus ihrem Leben macht. Diese Vater-Tochter Beziehung wird auch nur angekratzt aber überhaupt nicht weiter entfaltet, was einen seltsam unfertigen Beigeschmack hinterlässt.

Sprachlich finde ich es absolut lesenswert und die Idee um Machtpositionen und Gruppen-/Beziehungsdynamik ist großartig, aber der Roman schwächelt was die Figurentiefe und Handlungsfäden betrifft.

Gefühlt befand ich mich mit dem Buch in einer toxischen Beziehung. Dafür gabs aber Anlass für ein außergewöhnliches Foto.

Veröffentlicht von booksandtwins

Books/ Twinmom/ Reader/ Writer There's just parts of me that you can't have. No-one can.

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