Kai Wieland

Gekauft! – Kommentierte ich.
Kai Wieland hatte gerade in der Livesendung mit @literarischernerd aus seinem neuen Buch „Zeit der Wildschweine“ vorgelesen und es kam bereits im ersten Kapitel eine Erwähnung von James McAvoy in dem Film Abbitte…das war der Moment, als mein Interesse geweckt war und ich das Buch lesen wollte. Gesagt, getan.
Es geht in dem Roman um Leon, Ende 20, der als Journalist arbeitet und diesen Job nutzt um soweit wie möglich dem provinziellen Nest aus dem er kommt zu entfliehen. Als Leons Vater das Elternhaus gegen seine Singlewohnung tauschen möchte, ist er anfangs zwar nicht begeistert, da er das Haus aber nicht verkauft sehen möchte, stimmt er letztendlich zu.
Ein weiterer Erzählstrang handelt von Leons Arbeitstrip mit Janko, einem tätowierten, exzentrischen Fotografen, mit dem er eine Reportage über Lost Places in Frankreich macht. Dünkirchen, Calais…alles geschichtsträchtige Orte, die dafür prädestiniert sind.
Ein Buch voller Rückblenden, Erinnerungen, Anspielungen aus Literatur und Film, dazwischen immer wieder wirklich sehr poetische Gedankengänge. Die Figur des Leon hat mich wirklich verärgert. Vielleicht war es Absicht oder er war mir nur unsympathisch, weil er seiner Familie und jeglicher „Verpflichtung“ aus dem Weg geht.
Im Vergleich dazu habe ich stark mit dem ruppigen Janko sympathisiert und mit dem Nachbarn Seibold, der immer ein Auge auf alles zu haben scheint.
Fazit: Ein vielschichtiges, surreales Buch mit starken Bildern.