James Baldwin

Es gibt Bücher, die sind so gut, dass ich überhaupt nicht weiß, wie ich anfangen soll sie zu beschreiben…
„Giovannis Zimmer“ von James Baldwin ist genau so ein Buch.
Gerade jetzt in Zeiten der Black Lives Matter Bewegung ist dieser Roman in neuer Übersetzung bei dtv erschienen und er ist einfach fabelhaft.
Die Geschichte spielt in den Fünfzigerjahren und handelt von David, einem Amerikaner, der in Paris lebt und eines Tages Giovanni begegnet.
Von der ersten Sekunde an, entwickelt sich eine leidenschaftliche Affäre zwischen ihnen, in deren Verlauf David immer wieder einen Kampf mit sich selbst ausficht; zwischen Selbsthass und seinen Gefühlen für Giovanni hin- und hergerissen.
Als dann auch noch seine Verlobte Hella aus dem Ausland zurückkehrt, spitzt sich die Lage für David immer weiter zu.
James Baldwin wird nicht umsonst als Ikone gefeiert. Und Miriam Mandelkow hat seinen wundervollen, unvergleichlichen Stil grandios übersetzt.
Poetisch, mitreissend und elegant. Baldwin hat 1956 als schwarzer Autor mit diesem Buch eine Menge aufgewirbelt in dem er über zwei weiße Homosexuelle schrieb. Der Verlag hat ihm daraufhin den Vertrag gekündigt und seine Agentin empfahl ihm das Manuskript zu verbrennen.
Zu unser aller Glück hat er das nicht getan!
Absolute Leseempfehlung und wer mehr über James Baldwin und weißen Rassismus in Amerika erfahren möchte, sollte sich unbedingt den oscar-nominierten Dokumentarfilm „I am not your negro“ ansehen!
Er ist auf der Homepage der Bundeszentrale für politische Bildung kostenlos verfügbar. https://www.bpb.de/mediathek/283417/i-am-not-your-negro