Katya Apekina

„Je tiefer das Wasser“ , ist der Debütroman von Katya Apekina und eines der besten Bücher, die ich in diesem Halbjahr gelesen habe.
Dieser Roman hat es in sich!
Edie und Mae, zwei Schwestern.
Eine bipolare, suizidale Mutter.
Ein toxischer Vater, der die Familie vor Jahren verlassen hat.
Nachdem sich ihre Mutter erhängen wollte und nun in einer Nervenklinik genesen soll, werden Edie und Mae zu ihrem Vater nach New York geschickt.
Edie kommt mit dem neuen, geordneten Leben nicht zurecht und möchte nur nach Hause um sich um ihre kranke Mutter zu kümmern, wie sie es schließlich immer getan hat.
Mae hingegen will davon gar nichts wissen und für immer bei ihrem Vater bleiben. Bloß alles hinter sich lassen und keinen Gedanken an die Mutter verschwenden.
Beide versuchen irgendwie weiterzumachen, jede auf ihre eigene Art und Weise. Schon in einer intakten Familie ist das Erwachsenwerden nicht leicht…umso schwerer ist es, wenn die Mutter psychisch krank und der Vater ein kräftezehrender Egomane ist.
Faszinierend und verstörend zugleich erzählt Katya Apekina ein Familiendrama, wie ich es schon lange nicht mehr gelesen habe.
Trotz des schweren, harten Themas kommt man erstaunlicherweise sehr leicht durch das Buch. Aus den Blickwinkeln verschiedener Protagonisten erfährt man die ganzen Abgründe und Probleme dieser Familie. Und die sind wahrlich nicht leicht zu ertragen.
Die Sprache fand ich sehr intensiv und stark – Brigitte Jakobeit hat hier in der Übersetzung wirklich ganze Arbeit geleistet.
Ein krasses, grandioses Buch. Nichts für schwache Nerven.