– Botanik des Wahnsinns –

Leon Engler

Dem Wahnsinn entfliehen…

Ein junger Mann versucht dies unter großer Angst, denn psychische Krankheiten, Sucht und Todessehnsucht liegt über mehrere Generationen sowohl mütter- als auch väterlicherseits in seinen Genen.

“Aber wenn ich eines in meinem Studium gelernt habe, dann, dass die Seele eine vage Idee ist. Sie entwischt dem menschlichen Wunsch nach Eindeutigkeit immerzu.”

Doch egal wohin ihn seine Flucht führt – New York, Paris und letztendlich Wien…es gibt kein Entkommen.
Seine Wurzeln, die Kindheit, geprägt durch die Suizidversuche seiner schizoiden Großmutter, den Alkoholismus seiner Mutter, die Depressionen des einsiedlerischen Vaters lassen ihn im Erwachsenenalter nirgends Fuß fassen.

“In der Ratlosigkeit begegnen wir einander. Dort wird es interessant, existenziell. Auch ich habe keine Gebrauchsanweisung fürs Leben.”

Und am Ende landet er doch in der Psychatrie, jedoch als Psychologe um so seiner Familiengeschichte auf den Grund zu gehen und seine eigene Akte zu erstellen.

“In Deutschland ist jeder Achtzigste abhängig, las ich später. Geschichten wie diese spielen sich so oder so ähnlich in jeder Straße ab.”

Fazit: Ein Roman ganz nach meinem Geschmack! Das es sich hierbei um ein Debüt handelt merkt man nicht! Vielmehr erkennt man ein großartiges Gespür für Selbstironie, Beobachtungsgabe und Empathie.
Leon Engler lässt seinen Protagonisten durch mehrere Generationen an genetischer Vorbelastung das eigene Verhalten erspüren und reflektieren. Hierzu bedient er sich einer ruhigen, authentischen und äußerst gewählten Sprache.
Gelungen und literarisch!

[unbezahlt | Rezensionsexemplar] vielen Dank @dumontbuchverlag für die Bereitstellung 

Veröffentlicht von booksandtwins

Books/ Twinmom/ Reader/ Writer There's just parts of me that you can't have. No-one can.

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