J.M. Coetzee

“Sie sieht den Polen zum ersten Mal, leibhaftig, als er auf das Podium schreitet, sich verbeugt und am Steinway Platz nimmt.”
Die Rede ist von Witold, 72 Jahre, Pianist.
Das Kuratorium welches seine Chopin-Interpretationsreihe betreut, entsendet Beatriz in Vertretung für Kuratorin Margarita, um den betagten Künstler zu unterstützen.
Beatriz ist seit langem verheiratet, ihr Ehemann hat immer mal wieder kleine Affären, die sie des Friedens Willen akzeptiert. Auch er würde es in ihrem Fall tolerieren.
Nach dem Konzert in Barcelona unterhalten sich Beatriz und der Maestro beim gemeinsamen Abendessen. Sie diskutieren Chopin, über das Glücklichsein und Polen.
Nicht immer ist sich Beatriz sicher Witold zu verstehen. Ist es sein beschränkter Wortschatz im Englischen oder etwas Universelles, das er zu wissen scheint und ihr jedoch verborgen bleibt?!
In den folgenden Wochen schreibt Maestro Walczykiewicz immer wieder ellenlange E-Mails an Beatriz, lädt sie zu Konzerten ein und möchte mehr Zeit mit ihr verbringen. Obwohl ihr Ehemann deutlich zeigt, nichts dagegen zu haben, lehnt Beatriz allein den Gedanken zuerst kategorisch ab.
Als sie sich letzten Endes doch nahe Valldemossa treffen, kommen sich beide näher.
Eine kleine, feine Novelle über Musik, Sprache und Liebe mit ihren schwermütigen Facetten.