Pierre Jarawan

Ich bin soeben mit „Ein Lied für die Vermissten“ fertig geworden und komme gleich zur Sache.
Die Geschichte dreht sich um Amin, der seine Erinnerungen daran niederschreibt, wie er als Jugendlicher mit seiner Großmutter Deutschland verlässt und in den Libanon zurückkehrt. Seine Eltern sind bereits seit langer Zeit verstorben (12 Jahre) und so muss er sich in einem Land zurechtfinden, welches immer noch mit den Spuren des Krieges und den damit verbundenen Geschehnissen kämpft und lebt.
Pierre Jarawan schlägt schon mit den ersten Sätzen eine so poetische, bilderreiche Sprache an, dass es fast unmöglich ist, sich dieser zu entziehen.
Die Straßen Beiruts, das Leben in der Nachkriegswelt, sowohl die Lebensfreude als auch stille Verzweiflung der Menschen…all das hat mich wirklich mitgerissen und in meinen Gedanken Orte und Begegnungen gebildet, die von Sehnsüchten, Heimat und Freundschaft erzählen.
Ein ganz wunderbar melancholischer Roman, der Fiktion und wahre Begebenheiten miteinander verknüpft.