Dimitri Verhulst

Liliya Dimowa: Unter dem Faschismus die ersten Krabbelversuche gemacht, unter dem Kommunismus laufen gelernt und unter einer unfähigen demokratisch gewählten Regierung das stilvolle Hinken. War das als Zusammenfassung ihres Lebens genug? Für ihren Geschmack schon.
Das Leben, von unten gesehen
Was für ein hammermäßig gelungenes Buch! Es ist durch und durch grandios!
Dimitri Verhulst hat hier einen mega Coup hingelegt.
Die Geschichte handelt von der Witwe Liliya, die in Sofia (Bulgarien) lebt, Literatur liebt und in ihrem Mann die große Liebe gefunden hat.
Sie führen ein buntes, lasterhaftes Leben welches Liliya auch nach dem Tod ihres Mannes Anton so weiterlebt. Sie ist Muse in der Kunst, vielfache Geliebte und zelebriert ihren Hass auf einen Möchtegern-Schriftsteller/ Nobelpreisträger, indem sie sich mit seinen Werken anstatt mit Toilettenpapier den Hintern abwischt.

Der Autor beschreibt hier auch ein Stück Geschichte indem er schonungslos und mit bissigem Humor dem Kommunismus in solch unverwechselbarer Weise eine vor den Latz knallt. Toll!
Insbesondere wenn man selbst oder die eigene Familie zu solchen Zeiten gelebt hat, kann man wirklich darüber staunen und schmunzeln, wie genial er dem damaligen Regime die Maske herunterreisst und es bloßstellt.
Unbedingt lesen! Kurz und knackig – einfach klasse!