– Wünschen –

Chukwuebuka Ibeh

Der junge Obiefuna wächst in Port Harcourt in Nigeria auf. Gemeinsam mit seinen Eltern Anozie und Uzoamaka, sowie Bruder Ekene bestreiten sie den Alltag. Schon bald wird Obiefuna sich seiner Homosexualität bewusst, welche ihn zum Außenseiter und Opfer macht wenn dies bekannt würde. In der patriarchalischen Gesellschaft Nigerias gilt Schwulsein als unnormal und abartig.
Als ihn sein Vater Anozie bei einem innigen, unschuldigen Moment mit dem Lehrgesellen Aboy beobachtet, schickt er Obiefuna umgehend auf ein christliches Internat.
Seine Mutter verkraftet die Trennung vom geliebten Sohn nur schwer. 

“Es ist eine Sache, ein Kind zu lieben, aber eine ganz andere ist es, ob sich dieses Kind auch geliebt fühlt. Unser Sohn ist noch jung. Er wird in seinem Leben noch vielen Widerständen begegnen. Ein Zuhause ist der letzte Ort, an dem sich ein Kind nur bedingt geliebt fühlen sollte.”

Im Internat angekommen, lernt er schnell sich in der Hackordnung einzuordnen. Doch die homophoben Strukturen machen aus allem in seinem Leben einen Drahtseilakt. Seine Beziehung zum älteren Miebi während seines Studiums ist riskant, vor allem weil kürzlich ein neues Gesetz verabschiedet wurde, welches Homosexualität unter Strafe stellt.

“…Aber er muss bei seinen Dates nicht befürchten, entführt und gefoltert zu werden, nur weil er so ist, wie er ist.”

Was für ein berührendes, einfühlsames Debüt @chukwuebukaibe4 hier abgeliefert hat. Obis Leben und Schicksal lässt einen nicht mehr los. Die Scham und die ständige Angst für seine Liebe bestraft zu werden ist ein unerträglicher Gedanke. Chukwuebuka Ibeh schreibt unglaublich dicht, die Sätze hallen nach. Ein Roman über die Suche eines jeden Menschen nach dem, was nur natürlich ist und für alle gelten muss: Liebe, Zugehörigkeit und Akzeptanz.
Diesen Autor muss man sich merken!

Übersetzung: Cornelius Reiber

Erschienen bei: S.Fischer/ Unbezahlt/ Selbstgekauft

Veröffentlicht von booksandtwins

Books/ Twinmom/ Reader/ Writer There's just parts of me that you can't have. No-one can.

Hinterlasse einen Kommentar