– Abschied von Gabo und Mercedes –

Rodrigo García

“Das Leben, so alt es ist und so oft es gelebt wurde, ist zum Glück weiterhin unberechenbar. Wenn der Tod auf seiner Umlaufbahn so nahe kommt, enttäuscht er selten.”

Zu Gabriel García Márquez habe ich als Leserin eine ganz besondere Beziehung. Sein Werk -Hundert Jahre Einsamkeit- war neben einem anderen das erste Buch, welches mich im Alter von 14 Jahren weg von der Jugendliteratur und hinüber zur Erwachsenenliteratur gebracht hat.
Für mich unvergesslich und so war ich Feuer und Flamme als ich in der Vorschau -Abschied von Gabo und Mercedes- von Gabriels Sohn Rodrigo Garcia entdeckt habe.

Mit warmherzigen, sanften Worten beschreibt er die Einlieferung ins Krankenhaus, den geistigen Verfall seines Vaters, die niederschmetternde Krebsdiagnose und wie seine Familie ihn nach Hause holt, um ihm die letzten Monate so angenehm wie möglich zu machen. Schnell wird klar, dass die Zeit und die Chancen hastiger verstreichen als gedacht.

“Zu sehen, wie der Körper meines Vaters in der Brennkammer verschwindet, ist faszinierend und lähmend. Es fühlt sich gleichzeitig unglaublich bedeutungsvoll und nichtssagend an. Das Einzige, was ich in diesem Augenblick mit Gewissheit spüre, ist, dass er nicht mehr da ist. Es bleibt das undurchdringlichste Bild meines Lebens.”

Als Sohn des großen Literaturnobelträgers musste Rodrigo sich irgendwann in seiner Jugend distanzieren um als Filmemacher seinen eigenen Weg gehen zu können und nähert sich gerade deswegen so liebevoll und einfühlsam in den letzten gemeinsamen Momenten seinem Vater und später auch seiner Mutter an. Man spürt die Liebe in dieser Familie, das Interesse und die Wertschätzung füreinander. 

Tief berührend und eine literarische Erinnerungsstätte für einen großen Schriftsteller.

Übersetzung: Elke Link
Ganz lieben Dank @kiwi_verlag
[unbezahlt/ Rezensionsexemplar]


Veröffentlicht von booksandtwins

Books/ Twinmom/ Reader/ Writer There's just parts of me that you can't have. No-one can.

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