– Das Mädchen, das man ruft –

Tanguy Viel

Als der ehemals gefeierte Boxer Max Le Corre seinen Arbeitgeber um Hilfe für seine 20 jährige Tochter Laura bittet, kann er sich wohl kaum ausmalen, wozu das führt.

Der Bürgermeister Quentin Le Bars verhilft der hübschen Laura zu einer Wohnung und Arbeit, aber bereits mit Hintergedanken, wie sie sich erkenntlich zeigen kann.

Laura hat die Schule hingeworfen um als Fotomodell in Rennes zu arbeiten. Dieser Traum ist schnell zu Bruch gegangen und so kehrte sie zu ihrem Vater in die Bretagne zurück.

Ohne Abschluss und nennenswerten Referenzen sitzt sie also beim Bürgermeister nachdem ihr Vater versucht hat ihr mit seiner Bitte an seinen Arbeitgeber zu helfen.

Schon bald erkennt Laura welchen Preis sie für diese Hilfsbereitschaft zahlen soll.

Eine Geschichte wie sie tagtäglich und oft im Stillen geschieht. Der Ton dieses Romans ist eine Mischung aus Atmosphäre und bedrohlichen Gänsehautmomenten. Die Abhängigkeits- und Machtgeflechte dringen immer wieder in den Kopf der Leser*Innen ein und lassen einen die Ohnmacht und Ungerechtigkeit stark mitfühlen. Im Zuge der MeToo-Debatte eine intensive Auseinandersetzung und Beleuchtung der Themen rund um Machtmissbrauch und Victimblaming. Der Fokus liegt hier weniger auf den Charakteren als auf der Thematik selbst.

Ich habe das Gefühl, hier ist dem Übersetzer Hinrich Schmidt-Henkel eine außergewöhnliche Leistung gelungen.

Topaktuell, dramatisch und sehr real.

Veröffentlicht von booksandtwins

Books/ Twinmom/ Reader/ Writer There's just parts of me that you can't have. No-one can.

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