– Monstergott –

Caroline Schmitt

Mit -Monstergott- bietet uns Caroline Schmitt einen literarischen Blick hinter die Kulissen einer evangelischen Freikirche in Deutschland.

Das Geschwisterpaar Ben und Esther, welches gemeinsam in einer WG lebt, wurden in eine religiöse Gemeinschaft hineingeboren und verschreiben ihr Leben der Freikirche, der sie angehören.

Als junge Erwachsene fällt es den beiden zunehmend schwer blind zu glauben und sich den auferlegten Glaubensdoktrinen hinzugeben.
So hip und modern der Pastor in der Messe und auf Social Media auch predigt, kann es nicht über die veralteten Vorstellungen hinwegtäuschen.

So leidet Esther darunter, dass sie keine Verantwortung innerhalb der Gemeinde übernehmen darf, da sich Frauen den Männern unterzuordnen haben.
Ben möchte fest im Glauben sein, doch seine sündigen Neigungen stehen völlig im Gegensatz zu den anerzogenen Leitsätzen. Selbst Konversations- und Männlichkeitstraining zeigen keine Wirkung. Die Angst zur Hölle zu fahren ist schwebt wie ein dunkler Schatten über ihm.

-Monstergott- ist ein gelungenes Buch über christlich religiöse Strukturen, Zwickmühlen und Parallelgesellschaften, die man wohl auch auf viele andere Glaubensrichtungen ummünzen könnte.
Die Figuren waren sehr lebensnah angelegt und absolut glaubwürdig. Schmitt spricht sich in ihrem Roman nicht gegen Religion aus, jedoch gegen Scheinheiligkeit, Widerspruch und Manipulation unter dem Deckmantel der Frömmigkeit. An manchen Stellen hätte ich mir ein wenig mehr Tempo gewünscht, doch insgesamt hat mich das Buch sehr für sich eingenommen, weshalb ich es sehr gerne weiterempfehle.

[unbezahlt | selbstgekauft]
Erschienen bei @parkxullstein

Veröffentlicht von booksandtwins

Books/ Twinmom/ Reader/ Writer There's just parts of me that you can't have. No-one can.

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