– Der letzte Satz –

Robert Seethaler

„Es kam ihm vor, als läge das alles ein Leben weit zurück. Man schlägt einen Ton an, und der schwingt dann weiter im Raum. Und trägt doch schon das Ende in sich.“

Robert Seethalers „Der letzte Satz“ erzählt von Gustav Mahler, der seine letzte Reise von New York nach Europa per Schiff bestreitet.

Mahler, von Krankheit gezeichnet und gepeinigt, wird von seiner Frau Alma und deren Tochter Anna begleitet. Die gemeinsame Tochter Maria ist bereits vor einiger Zeit verstorben.

Während Frau und Kind sich amüsieren, lässt Mahler sein Leben vor dem geistigen Auge Revue passieren. Er erinnert sich an die leidenschaftliche Liebe zu seiner Frau und an wichtige Stationen seines Dirigentendaseins, den Tod der anderen Tochter.

Seethaler schreibt hier eher eine Erzählung für mich als einen Roman. Vieles wird nur oberflächlich angekratzt und nicht näher beleuchtet. Vielleicht ist dies aber beabsichtigt. Vielmehr ist es eher eine Aneinanderreihung von knappen Erinnerungen.

Die Beschreibungen des Meeres, der letzten Fahrt und der Atmosphäre verursachen eine Art angenehme Melancholie. Schnörkellos, kurz und dicht.

Hauptsächlich wird deutlich, dass Mahler das Paradebeispiel eines Workaholics war. Dies führte mit Sicherheit auch dazu, dass Alma sich letztendlich dem Architekten Walter Gropius zugewandt hat. Wenn man sich zusätzlich näher mit Mahler und Alma beschäftigt, dann erfährt man dass er zwar eine intensive, innige Liebe für sie empfand, sie aber auch klein gehalten hat.

„Er stellte sie vor die Wahl, ihre eigenen Kompositionen einzustellen oder von der Heirat Abstand zu nehmen. Eine Ehe mit einer konkurrierenden Kollegin konnte er sich nicht vorstellen.“ (Quelle: Ein Glück ohne Ruh, btb, 1997)

Veröffentlicht von booksandtwins

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